Mit der Diagnose einer chronischen Erkrankung wie Asthma können sowohl körperliche, als auch psychische Belastungen einhergehen. Zukunftspläne werden vielleicht in Frage gestellt und die Lebensplanung überdacht: Wie belastbar bin ich jetzt noch? Wie stark wird die Erkrankung meinen Alltag verändern? Und wie kann ich mit Einschränkungen bestmöglich umgehen?
„Wir alle wollen gesund, fit und stark sein. Aber wenn wir die Diagnose Asthma bekommen, dann kann das dazu führen, dass wir uns kränklich fühlen. Mit einer Diagnose kann sich auch das Selbstbild ändern“, erklärt Diplom-Psychologin Ines André-Korkor. Sie ist Psychotherapeutin in Berlin und begleitet unter anderem viele Asthma-Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung. Eine Herausforderung nach der Diagnose Asthma besteht oft darin, die Erkrankung zu akzeptieren und in das Leben zu integrieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die eigene Motivation. „Wenn ich eine chronische Erkrankung habe, dann erfordert das von mir unter Umständen eine Anpassungsleistung an das Neue. Und immer, wenn ich etwas verändern will, brauche ich dafür Motivation. Sie ist die Energie, die wir benötigen, um etwas zu verändern“, sagt die Diplom-Psychologin.
Persönliche Motivationsquellen finden
„Das Gute ist, dass Motivation angeboren ist, sie muss nicht erlernt werden“, erklärt die Expertin. Aber chronisch kranke Menschen sollten sich bewusstwerden, wie diese unter erschwerten Bedingungen nach der Diagnose Asthma aktiviert werden kann. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass die intrinsische Motivation stärker als die extrinsische ist.
Eigene Vorteile nutzen

Es ist ein ganz wichtiger Punkt zu begreifen, dass es für meine Krankheit sinnvoll ist, aktiv zu sein. Dass ich etwas nicht mache, weil es der Arzt sagt, sondern dass ich es tue, weil es für mich von Vorteil ist. Wenn ich das verinnerliche, dann habe ich schon viel geschafft auf dem Weg, gut mit meiner Krankheit zurechtzukommen.
Ines André-Korkor, Diplom-Psychologin, Berlin
Praktische Tipps und Tricks
Die Motivation, etwas zu verändern, hält bei den meisten Menschen nur kurz an und die guten Vorsätze sind schnell wieder vergessen oder können sogar zu einem schlechten Gewissen führen. Das betrifft gesunde genauso wie chronisch kranke Menschen. Doch für Menschen mit Asthma ist es oft schwieriger, da die Erkrankung ein zusätzlicher Störfaktor sein kann. Umso wichtiger ist es, die eigene Motivation im Blick zu behalten, wenn sich das Leben durch das Asthma verändert und es notwendig wird, individuelle Möglichkeiten für einen guten Umgang mit der Erkrankung zu finden. Um das zu erreichen und die eigenen Vorsätze erfolgreich umzusetzen, können ein paar einfache Tipps hilfreich sein.
So werden Ziele erreichbar!
1. Ziel detailliert formulieren
Es muss messbar und erreichbar sein. Für die Eigen-Motivation muss es sich lohnen, aktiv zu werden.
Beispiel: Ich trainiere täglich 15 Minuten meine Lunge mit fünf verschiedenen Atemübungen, um mich besser zu fühlen.
2. Ein großes Ziel in kleine Schritte unterteilen
Kleinere Schritte kosten in der Regel weniger Überwindung und lassen sich besser in den Alltag integrieren.
Beispiel: Schritt 1: Ich trainiere 3x pro Woche 5 Minuten meine Lunge mit drei unterschiedlichen Atemübungen. Schritt 2: Ich trainiere 5x pro Woche 10 Minuten meine Lunge mit fünf unterschiedlichen Atemübungen. Schritt 3: Ich trainiere täglich 15 Minuten meine Lunge mit fünf unterschiedlichen Atemübungen.
3. Erfolge feiern
Jedes erreichte Zwischenziel sollte belohnt werden. Das motiviert, weiter zu machen. In schwierigen Phasen können diese Erfolge dann immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden und es wird offensichtlicher, was schon erreicht wurde.
Weitere Details erfahren Sie im ausführlichen Interview mit Ines André-Korkor. Im Interview der dreiteiligen Audiofile-Serie spricht sie über psychische Veränderungen durch die Diagnose Asthma, Motivation im Alltag mit der Erkrankung und das Erreichen von Zielen auch bei möglichen Rückschlägen.
Ohne Aktivismus keine Veränderung
Wer aktiv mit der Erkrankung umgeht, hat die Möglichkeit seine Lebensqualität zu verbessern. Dafür ist es notwendig, sich zu informieren und das Leben mit Asthma in die Hand zu nehmen. Denn je mehr Betroffene über ihre Erkrankung wissen, desto besser wissen sie auch, was sie selbst für sich tun können. So lernen sie mehr über ihre Möglichkeiten und Grenzen. Dabei möchte die Initiative Asthma-Aktivisten von Sanofi Genzyme Menschen mit Asthma unterstützen. Auf der Webseite der asthma-aktivisten.de sind weitere motivierende Inspirationen zu finden, wie zum Beispiel ein Motivationsrad mit Vorschlägen, was jeder schnell und einfach im Alltag mit Asthma verändern kann oder eine Motivations-Playlist mit Gute-Laune-Songs, die ins Ohr gehen.

Perspektiven bei Atemwegserkrankungen
Als Atemwegserkrankungen werden Erkrankungen bezeichnet, welche die Atemfunktion und die Organe der Atemwege betreffen. Sie können akut oder chronisch auftreten. Mehr über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren.
MAT-DE-2103633-1.0-07/2021; Header-Foto: gettyimages/535420734