Meningokokken-Erkrankung: warum Aufklärung und Impfungen so wichtig sind

Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin über den Meningokokken-Impfschutz. Eine Impfung kann Leben retten!
Meningokokken-Erkrankungen sind selten, doch wenn sie auftreten, können sie schwere, lebensbedrohliche Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, gerade Kinder und Jugendliche bestmöglich vor einer Infektion und möglichen Folgen zu schützen. Denn jeder Fall ist einer zu viel. Alenas Geschichte zeigt, warum Aufklärung und Vorsorge so wichtig sind.
Was sind Meningokokken und wie steckt man sich an?
Meningokokken sind Bakterien, die eine Hirnhautentzündung (Meningitis), eine Blutvergiftung (Sepsis) oder eine Mischform aus beidem verursachen können.1 Die Erreger verbreiten sich über Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen, Küssen oder überall dort, wo Menschen engen Kontakt haben.2 Etwa 1 von 10 Menschen trägt die Bakterien im Nasen-Rachen-Raum, meist ohne es zu bemerken.1
Wer besonders gefährdet ist
Meningokokken-Erkrankungen können Menschen aller Altersgruppen treffen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.3 Ein zweiter Erkrankungsgipfel liegt im Jugend- und jungen Erwachsenenalter.4 Enge Kontakte in Schule, Ausbildung, Wohngruppen und Freundeskreisen begünstigen hier die Ansteckung. Auch bei älteren Menschen ab 80 Jahren lassen sich hohe Fallzahlen beobachten.5
Alenas Geschichte: Warum ihr der Meningokokken-Impfschutz so wichtig ist
Alena ist 17, als sie mit starken Kopf- und Bauchschmerzen ins Krankenhaus kommt. Schnell wird klar: Sie hat eine Blutvergiftung, ausgelöst durch eine Meningokokken-Infektion, und wird ins künstliche Koma versetzt. Lange Zeit ist ungewiss, ob sie die Erkrankung übersteht. Schließlich gewinnt sie den Kampf gegen die Krankheit, doch ihr müssen beide Hände und Füße amputiert werden.
Heute ist sie selbst Mutter eines Sohnes. Die Gesundheit ihres Kleinen liegt ihr besonders am Herzen. Deshalb war ihr ein früher und breiter Impfschutz vor Meningokokken bei ihm so wichtig. Im Interview erzählt Alena, wie ihr Leben nach der Meningokokken-Erkrankung aussieht, und von ihrem Engagement für mehr Aufklärung und Prävention.
Ein Wettlauf gegen die Zeit: Symptome erkennen und schnell handeln
Von der Ansteckung bis zum ersten Auftreten von Krankheitssymptomen vergehen in der Regel etwa 3 bis 4 Tage, manchmal auch 2 bis 10 Tage.1 Das Tückische: Anfangs zeigen sich eher unspezifische, grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schwindel, Schüttelfrost, Nackensteifigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl.1
Dabei zählt gerade zu diesem Zeitpunkt jede Minute. Innerhalb weniger Stunden kann die Erkrankung einen schweren, im schlimmsten Fall lebensbedrohlichen Verlauf nehmen und es kann zu zahlreichen möglichen Komplikationen oder Folgeerkrankungen kommen. Dazu zählen etwa Entwicklungsstörungen, Hörverlust, Vernarbungen und Amputationen.1 Deshalb ist es wichtig, Warnzeichen ernst zu nehmen und bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion sofort ein Krankenhaus aufzusuchen.
Glastest: ein einfacher Check zum Erkennen einer Meningokokken-Erkrankung

Kleine dunkelrote bis bräunliche Flecken auf der Haut sind Einblutungen unter der Haut, welche ein Hinweis auf eine Sepsis sein können. Eltern können den sogenannten Glastest anwenden: Dafür wird ein durchsichtiges Glas auf die betroffene Stelle gedrückt. Verschwinden die Flecken, spricht das eher gegen Einblutungen. Bleiben sie sichtbar, sollte sofort eine Kinderarztpraxis oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.6
Ich finde es wichtig, dass vor allem Kinder möglichst früh gegen Meningokokken geimpft werden.

Alena
Betroffene
Meningokokken-Impfungen sind der bestmögliche Schutz
Meningokokken-Bakterien werden in verschiedene Arten unterteilt, die sogenannten Serogruppen.1 Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell standardmäßig die Impfungen gegen Meningokokken-B und Meningokokken-C im Kindesalter.7 Sie berät außerdem aktuell über eine erweiterte Empfehlung für eine Impfung gegen Meningokokken-ACWY im Säuglings-/Kleinkindalter und bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen.8
In Deutschland werden Meningokokken-Erkrankungen am häufigsten durch die Serogruppe B verursacht, dicht gefolgt von den Serogruppen Y, W und C.5 Daher kann eine breite Meningokokken-Impfung gegen die Serogruppen A, C, W und Y (MenACWY) und eine Impfung gegen die Meningokokken-Serogruppe B wichtig und sinnvoll für einen umfassenden Schutz sein. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten bereits unkompliziert über ein Erstattungsformular
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Impfstoffe können schützen

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Referenzen
- Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber. Meningokokken. Invasive Erkrankungen (Neisseria meningitidis). https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Meningokokken.html. Stand Jan 2024. Abgerufen am 07.07.2025.
- Purmohamad A, et al. Global estimate of Neisseria meningitidis serogroups proportion in invasive meningococcal disease: A systematic review and meta analysis. Microb Pathog. 2019;134: 103571.
- Simon AK et al. Evolution of the immune system in humans from infancy to old age. Proc Biol Sci 2015; 282(1821):20143085.
- Robert Koch-Institut (RKI). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2023. https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/12890/250822_Jahrbuch%202023-BF.pdf?sequence=4&isAllowed=y. Stand: März 2024. Abgerufen am 17.09.2025.
- Robert Koch-Institut. SurvStat@RKI 2.0. Meldezahlen Invasive Meningokokken Erkrankungen in Deutschland. https://survstat.rki.de/Content/Query/Create.aspx. Abgerufen am 07.07.2025.
- Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Meningokokken-Meningitis. Diagnose. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/meningokokken-meningitis/diagnose/. Abgerufen am 07.07.2025.
- Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Epid Bull. 2024;(4);1-72.
- Robert Koch-Institut. Tagesordnung der 111. Sitzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI). https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/STIKO-Sitzungen/Tagesordnung-Download/TO_111.pdf?__blob=publicationFile&v=2. Abgerufen am 16.09.2025.