©istockphoto / Halfpoint

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Atemwegserkrankungen

Neue Perspektiven bei Atemwegserkrankungen

Als Atemwegserkrankungen werden Erkrankungen bezeichnet, welche die Atemfunktion und die Organe der Atemwege betreffen. Sie können akut oder chronisch auftreten und die unteren oder oberen Atemwege betreffen. Ursachen für eine Beeinträchtigung können zum Beispiel Umweltfaktoren, Allergien, Rauchen, Bakterien oder Viren sein. Vieles kann die Atmungsorgane beeinflussen – vor allem, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. So kann es zu einer Vielzahl von Erkrankungen kommen, die teils relativ harmlos, teils auch sehr schwer verlaufen können.

Jeder von uns atmet ohne Unterbrechung. Unser Körper macht das ganz automatisch. Dieser Tatsache widmen wir aber meist sehr wenig Aufmerksamkeit. Wir atmen einfach – bis Störungen auftreten. Dann wird uns plötzlich wieder bewusst, dass wir mit dem fließenden Atmen auch ein gesundes Leben verbinden.

12 – 15 Mal

pro Minute atmen wir im Ruhezustand (1)

20.000

Atemzüge sind das in etwa pro Tag (1)

Ca. 7 Liter

Luft strömen pro Minute durch die Lunge (2)

Die Erkrankungen der Atemwege sind ebenso zahlreich wie vielschichtig. Von gereizten Nasenschleimhäuten, chronischer Nasennebenhöhlenentzündung (CRS) mit und ohne Nasenpolypen (CRSwNP bezeichnet die Form mit Nasenpolypen), über Husten und Bronchitis bis hin zu Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), chronischer Bronchitis, Lungenentzündung oder Tuberkulose können die Atmungsorgane teils erheblich in Mitleidenschaft gezogen und unter Umständen sogar dauerhaft geschädigt werden. Einige der schwersten Atemwegserkrankungen wie die Diphtherie oder der Keuchhusten (Pertussis) haben durch verfügbare Impfungen in Deutschland heute ihren Schrecken verloren. Andere chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD sind nicht heilbar, können aber durch geeignete Therapien im Allgemeinen gut behandelt werden. Bei COPD ist eine rechtzeitige Diagnose entscheidend, denn bereits zerstörtes Lungengewebe, lässt sich nicht wiederherstellen. Wird diese fortschreitend verlaufende Erkrankung in einem frühen Stadium diagnostiziert, ist die Chance am größten akuten Zustandsverschlechterungen entgegenzuwirken.

Wir bei Sanofi stehen Patient*innen, Ärzt*innen und Apotheker*innen bei den unterschiedlichen Atemwegserkrankungen als Partner zur Seite. So verfügen wir beispielsweise über ein großes Portfolio an apothekenpflichtigen Produkten, die in den Bereich der evidenzbasierten Selbstmedikation fallen. Sie bringen Patient*innen zum Beispiel Erleichterung bei Erkältungskrankheiten einhergehend mit akuter Bronchitis, trockenem Reizhusten oder einer akuten Entzündung der Nasenschleimhaut/Nasennebenhöhlen.

Die Atemwege im Blick der Forschung

Sanofi hat Forschungsschwerpunkte bei Erkrankungen gesetzt, bei denen das Immunsystem eine zentrale Rolle spielt. Im Fokus stehen insbesondere Erkrankungen, denen eine so genannte Typ-2-Entzündung zugrunde liegt – eine spezielle Überreaktion des Immunsystems.  Im Bereich der Atemwege können hierzu unter anderem Asthma bronchiale (kurz Asthma), die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) und die chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zählen.

Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit

In Deutschland sind bis zu 5 % Prozent der Erwachsenen betroffen3, rund 10 % der Kinder unter 15 Jahren leiden an Asthma.4

Gezielte Therapie bei schwerem Asthma

Asthma bronchiale ist ein Überbegriff für unterschiedliche Formen der chronisch entzündlichen Erkrankung der Atemwege. Hierbei sind die weit verästelten Atemwege der Lunge, die Bronchien, dauerhaft entzündet und sehr empfindlich. Asthma äußert sich anfallsartig mit Symptomen wie Husten, Atemnot, Beklemmungen oder Kurzatmigkeit und wird auf eine Fehlreaktion des Immunsystems zurückgeführt. Die Erkrankung birgt Gefahrenpotenziale, da Menschen mit Asthma die Schwere ihrer Erkrankung zum einen nicht selten unterschätzen und zum anderen beschwerdefreie Phasen zu unvorsichtigem Verhalten verführen können, sodass der nächste Anfall die Betroffenen völlig unvorbereitet trifft. In Deutschland sterben daher pro Jahr 4-8 Menschen pro 100.000 Einwohner*innen während eines Asthma-Anfalls.5 Viele dieser Todesfälle könnten durch verbesserte Aufklärung und eine gezieltere Behandlung vermieden werden.

Geeignete Therapien können Asthma-Symptome reduzieren oder ganz verhindern. Um diese Therapien weiter zu verbessern, ist das Studium der verschiedenen Asthmatypen und der damit verbundenen Vorgänge im Körper ein wichtiges Forschungsfeld.

Dabei fanden Forschende beispielsweise heraus, dass eine Reihe von Immunzellen bei schwerem Asthma vermehrt bestimmte Botenstoffe bilden, die bei Gesunden nicht in dieser erhöhten Konzentration vorkommen. Diese und weitere Erkenntnisse auf Zell- und Molekülebene haben zur Entwicklung neuer Therapien geführt, die immunmodulierend wirken und deren Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien geprüft wurde.

Neue Ansätze bei der Behandlung von COPD

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Lungenfunktion führt. Die Krankheit entsteht durch eine chronische entzündliche Verengung der Atemwege (Bronchitis) und/oder eine Überblähung der Lungenbläschen (Emphysem), durch die sich die Gasaustauschfläche reduziert. Charakteristisch für eine COPD sind sich stetig verschlimmernde Symptome wie Atemnot, Husten und erhöhte Auswurfbildung. Sie schränken Betroffene nicht nur in ihren täglichen körperlichen Aktivitäten wie Treppensteigen, Hausarbeit oder Einkaufen stark ein, sondern können auch zu Angstattacken, Depressionen und Schlafstörungen führen.

Aufgrund dieser Charakteristika galt COPD 2017 weltweit als die fünfthäufigste Ursache für verlorene gesunde Lebensjahre.6  In Deutschland waren 2019 4,48 % der Bevölkerung von COPD betroffen.7  Bei den über Vierzigjährigen lag die Prävalenz sogar bei 7,1 %.8  Die Erkrankung tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf. Der Verlauf einer COPD ist durch akute Zustandsverschlechterungen (Exazerbationen) geprägt. Diese können teilweise irreversible Schäden für die Gesundheit der Patient*innen hinterlassen und im schlimmsten Fall zur stationären Behandlung oder zum Tod führen.

COPD ist eine vielschichtige Erkrankung. Das führt dazu, dass Patient*innen unterschiedlich gut auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten ansprechen. Ursächlich ist bei einem Teil der Patient*innen eine Typ-2-Entzündung. Neue Therapieansätze ermöglichen es, eine solche Entzündungsreaktion zu adressieren und vor allem Patient*innen mit schwerer COPD vor weiteren Zustandsverschlechterungen zu schützen.

Fortschritt bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen

Die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) ist eine andauernde, entzündliche Erkrankung der Nase und Nasennebenhöhlen, bei der sich Nasenpolypen bilden. Diese gutartigen Ausstülpungen der Schleimhaut erwachsen meist aus den Nasennebenhöhlen oder aus der Nasenhaupthöhle. Typischerweise leiden Betroffene unter Nasenverstopfung und dadurch bedingte Probleme beim Atmen durch die Nase sowie unter Riechstörungen bis zum Verlust des Geruchssinns, Gesichts- und Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Die Symptome können die Lebensqualität stark belasten – gesundheitlich und sozial.

In den meisten Fällen liegt einer CRSwNP, ähnlich wie bei Asthma, eine spezielle Überreaktion des Immunsystems zugrunde, für die unter anderem bestimmte körpereigene Botenstoffe verantwortlich sind. Auch im Bereich der CRSwNP haben wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis der Erkrankung und damit zur Entwicklung neuer Therapieoptionen geführt.

Mehr zum Thema Asthma

Mit unserer Patienteninitiative Asthma-Aktivisten möchten wir Betroffenen und ihren Angehörigen praktische Tipps für einen aktiven Alltag mit (schwerem) Asthma geben und ihre Lebensqualität verbessern. Dazu gehören Erfahrungsberichte anderer Betroffener, hilfreiche Expertentipps und ein vielfältiges Informationsangebot.

Neustart für die Nase – Die Plattform für ein aktives Leben mit Nasenpolypen

Ein erfülltes Leben trotz CRSwNP – ist dies überhaupt möglich? Ja, das ist es! Und das möchten wir mit unserer Initiative Neustart für die Nase – Deine Plattform für ein aktives Leben mit Nasenpolypen zeigen.

https://www.lungeninformationsdienst.de/praevention/grundlagen-atmung/atemsteuerung/index.html (Stand 23.11.2023)
https://www.lungeninformationsdienst.de/praevention/atmung-was-ist-das/gasaustausch (Stand 23.11.2023)
3 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Asthma_bronchiale.pdf?__blob=publicationFile (Stand 23.11.2023)
4 https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/kindliches-asthma/index.html (Stand 23.11.2023)
5 https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/haeufigkeit/ (Stand 23.11.2023)
6 GBD Chronic Respiratory Disease Collaborators. Lancet Respir Med. 2020;8(6):585–596.
7 https://pneumologie.de/storage/app/media/uploaded-files/20230320_Wei%C3%9Fbuch_Lunge_2023.pdf (Stand 23.11.2023)
8 https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/Buchreihen/Gesundheitsatlas/wido_int_gesundheitsatlas_copd_Deutschland_0521.pdf (Stand 23.11.2023)

MAT-DE-2105570-2.0-11/2023