Diagnose Nasenpolypen: Weder riechen noch schmecken

Veröffentlicht am: 11. Juli 2022
Diagnose Nasenpolypen: Weder riechen noch schmecken
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Eine chronische Entzündung der Nase und Nasennebenhöhlen bei der sich auch Nasenpolypen bilden können, ist eine wenig beachtete Erkrankung, die häufiger auftritt als gedacht. Für Betroffene bedeutet die Diagnose oft eine große Belastung und Einschränkung im Alltag.

„Essen war eine Notwendigkeit, aber kein Vergnügen, weil selbst das beste Steak auf der Karte nach nichts geschmeckt hat“, berichtet ein Patient. Er gehört zu den Betroffenen, die unter einer ständigen Entzündung der Nase und Nasennebenhöhlen leiden. In Europa sind das rund elf Prozent der Erwachsenen. Bei etwa einem Fünftel dieser Patient*innen bilden sich auch Nasenpolypen – gutartige Ausstülpungen der Schleimhaut in den Nasengängen. Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, (CRSwNP), lautet der medizinische Fachbegriff der Erkrankung.

Illustration: Nasenpolypen

Dauerhaft eingeschränkte Lebensqualität

Eine chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen äußert sich für Betroffene in einer Reihe von Symptomen, welche die Lebensqualität stark belasten können – gesundheitlich und sozial. Das Atmen fällt schwer, weil die Nasenpolypen die Nasenhaupt- oder Nasennebenhöhlen verstopfen. Damit einher geht die so genannte Rhinorrhoe – die Nase läuft ständig oder das Sekret läuft den Rachen hinunter. Viele Betroffene klagen auch über Riechstörungen oder verlieren ihren Geruchs- und Geschmackssinn vollständig. Zudem können Gesichts- und Kopfschmerzen auftreten. Ein entspannter Schlaf ist häufig nicht möglich. Halten zwei oder mehr dieser Symptome über mehr als 12 Wochen an, zählt die Erkrankung als chronisch. Besonders für Patient*innen mit schwerer CRSwNP setzt dann eine Abwärtsspirale ein: Viele stehen morgens nach einer schlaflosen Nacht gerädert auf. Entsprechend sinkt die Leistungsfähigkeit. Das bringt Probleme im Job und auch die Beziehung zu Familie und Freund*innen kann darunter leiden.

Symptome bei CRSwNP und deren Einfluss auf den Alltag.

Die Typ-2-Entzündung als Auslöser

Laut einer Studie ist die Erkrankung CRSwNP bei bis zu 80 Prozent der Patient*innen auf eine so genannte Typ-2-Entzündung zurückzuführen. Für diese spezielle Überreaktion des Immunsystems, sind unter anderem bestimmte körpereigene Botenstoffe verantwortlich, in diesem Fall die Interleukine (IL)-4, IL-13 und IL-5. Sie werden von Zellen des Immunsystems gebildet und beeinflussen die Entzündung. Dadurch leisten die Interleukine der Erkrankung Vorschub. Typ-2 Entzündungen bilden allerdings nicht nur den Nährboden für Nasenpolypen: Die häufigsten Begleiterkrankungen sind Asthma, eine allergisch bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut (Heuschnupfen) und eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (auch bekannt als ASS). Auch Neurodermitis kann bei Betroffenen auftreten.

Therapiealternative durch Biologika

Um der Erkrankung und ihren belastenden Folgen Einhalt zu gebieten, werden Patienten mit schwerer CRSwNP bisher standardmäßig mit Kortison behandelt, zumeist in Form von Nasensprays, aber auch mit Tabletten. Auch Kochsalz-Nasenspülungen sowie Antibiotika kommen zum Einsatz. Sind diese Behandlungen erfolglos, können die Nasenpolypen auch operativ entfernt werden. Eine Alternative bieten neuartige Therapien mit so genannten Biologika.

Perspektiven bei Atemwegserkrankungen

Als Atemwegserkrankungen werden Erkrankungen bezeichnet, welche die Atemfunktion und die Organe der Atemwege betreffen. Sie können akut oder chronisch auftreten. Mehr über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren.

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