Ediths Leben mit Multiplem Myelom: „Manchmal vergesse ich die Krankheit im Alltag“

Veröffentlicht am: 14. März 2022
Ediths Leben mit Multiplem Myelom
Von außen sieht man Edith aus der Schweiz ihre Erkrankung nicht an. Edith hat ein Multiples Myelom – eine Form von Knochenmarkkrebs. Sie hat schon viele Schicksalsschläge verkraften müssen, ihr Lachen aber trotzdem nicht verloren. Wenn es ihr besser geht, schmiedet sie Pläne und möchte mit ihren Erfahrungen anderen Menschen helfen. Das Multiple Myelom, auch Morbus Kahler genannt, zählt zu den seltenen Erkrankungen und ist daher eher unbekannt. Der internationale Aktionsmonat März zum Multiplen Myelom hat das Ziel, die Öffentlichkeit über die Erkrankung zu informieren und aufzuklären. Heilbar ist das Multiple Myelom noch nicht. Edith strahlt dennoch eine besondere Art von Lebenskraft aus – ihre Geschichte macht Mut.

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung des blutbildenden Systems, die durch entartete Plasmazellen entsteht. Wegen unspezifischer Symptome dauert die Diagnose eines Multiplen Myeloms oft mehrere Monate (1). So war es auch bei der agilen und engagierten Edith: 30 Jahre arbeitete sie in der Pflege, half Bewohner*innen im Altersheim am Tag und in der Nacht. Neben Haushalt, Kindern, Hunden und Katzen kümmerte sie sich später in einem Bettenfachgeschäft um die Schlafprobleme der Kund*innen. Zuletzt erfüllte sie sich sogar einen Traum und übernahm mit viel Herzblut eine kleine Teigwaren-Manufaktur. Die Kund*innen liebten ihre 16 Ravioli-Sorten, die dicken und dünnen Spaghetti. Das Geschäft florierte.

Ediths Diagnose: Knochenmarkkrebs

Doch dann kam die Diagnose Multiples Myelom. Die meisten Patient*innen erkranken durchschnittlich erst mit 70 Jahren an einem Multiplen Myelom (1). Edith ist mit 54 vergleichsweise jung bei ihrer Diagnose. Doch wie machte sich der Knochenmarkkrebs bei Edith bemerkbar?

„Es begann mit Schmerzen im linken Arm, die meine Arbeit sehr behinderten. Eines Tages konnte ich die schweren Teigwaren-Maschinen nicht mehr bedienen“. Ein Bluttest zeigte keine Anomalien und auf dem Röntgenbild war ebenfalls nichts zu sehen. „Ich nahm etwas gegen die starken Schmerzen, bis mich mein Endokrinologe schließlich Ende 2014 zum MRT schickte. Erst dort entdeckten die Ärzte im Schulterblatt und im Gesäß rechts zwei faustgroße Tumoren.“ Nach unzähligen Untersuchungen und Biopsien wurde schnell klar, dass Edith ihre Arbeit nicht wie gewohnt weiterführen konnte – schweren Herzens gab sie ihr Geschäft auf.

Kurze Zeit später starb Ediths ältester Sohn, der schon länger an den Folgen eines Lymphdrüsenkrebses litt, an einer Hirnhautentzündung. „Ich empfand Wut gegenüber meinem Schicksal – für mich brachen drei Welten gleichzeitig zusammen.“

Das Multiple Myelom befindet sich bei der Schweizerin in Schulterknochen, Rippen und den Gesäßknochen. Dort haben sich Tumore gebildet und dort hat die Krankheit bei ihr Knochenbrüche verursacht – typisch bei einem Multiplen Myelom.

Multiples Myelom: Edith hat die Diagnose Knochenmarkkrebs erhalten

Das Leben nach der Therapie

Edith gibt die Hoffnung nicht auf: „Ich wünsche mir für alle Patient*innen, dass es irgendwann die Möglichkeit gibt, das Multiple Myelom noch besser zu behandeln oder gar zu heilen“. Nach ihrer Therapie ist Edith das Lachen nicht vergangen, gemeinsam mit einer Freundin und deren Ehemann unternahm sie eine Reise nach Indien. „Ich habe das Leben hautnah gespürt, es war eine großartige Reise“.

Zurück daheim war sie motiviert, neue Projekte anzugehen und startete eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin – trotz unheilbarem Krebs. „Ich habe in der Pflege schon viele Menschen begleitet, habe auch meinen Patrick mit seiner Krankheit hautnah erlebt und bin ja auch mit den Gedanken an den eigenen Tod vertraut. Doch jetzt wollte ich es richtig lernen und anderen helfen.“ Seit der Ausbildung hat Edith wieder das Gefühl gebraucht zu werden. Sie hat gelernt, dass Patient*innen mit einer Krebserkrankung verschiedene Stadien durchschreiten, unter anderem Trauer und Wut, bis sie die Erkrankung akzeptieren können. Jetzt sagt sie von sich „Ich und mein Krebsli gehören zusammen“.

Dem Krebs die Stirn bieten

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Krebs derzeit noch zu einer der häufigsten Todesursachen weltweit. Und mit der immer älter werdenden Bevölkerung nimmt leider auch die Zahl der bösartigen Tumorerkrankungen kontinuierlich zu. Dementgegen stehen allerdings die immer bessere Früherkennung sowie viele innovative Therapien, die zu einer erfolgreichen Bekämpfung der Erkrankung beitragen. So muss die Diagnose Krebs heute nicht zwangsläufig zum Tod führen.

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Referenzen

  1. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@guideline/html/index.html (Letzter Abruf am 04.02.22)
  2. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/multiples-myelom-plasmozytom-morbus-kahler/therapie.html (Letzter Abruf am 04.02.22)
  3. https://www.aerzteblatt.de/archiv/218279/Multiples-Myelom-Die-Therapie-ist-im-Umbruch (Letzter Abruf am 04.02.22)
MAT-DE-2200869-2.0-02/24