Ähnlich, aber doch verschieden: COPD und Asthma im Überblick

Was haben die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma gemeinsam? Sie beide sind die am weitesten verbreiteten chronischen Atemwegserkrankungen. Und was viele nicht wissen: COPD zählt sogar zu den häufigsten Todesursachen. Weltweit sind Millionen von Menschen betroffen – Tendenz steigend. Doch trotz ihrer weitreichenden Auswirkungen erhalten diese Erkrankungen oft weniger Aufmerksamkeit als andere chronische Krankheiten, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Was macht die beiden Erkrankungen aus, worin unterscheiden sie sich und wie lässt sich die Lebensqualität verbessern? Wir klären auf – gemeinsam mit Betroffenen und Expert*innen.
Was ist COPD?
COPD ist eine fortschreitende Erkrankung, die durch eine dauerhafte Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Das führt zu Atembeschwerden und einer eingeschränkten Lungenfunktion. Die Hauptursache für COPD ist das Rauchen, aber auch langjährige Schadstoffbelastung und genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Menschen, die beruflich häufig Schadstoffen ausgesetzt sind oder in stark verschmutzten Umgebungen leben, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an COPD zu erkranken. So erging es auch Reiner Schubert (76), der berufsbedingt eine schwere COPD entwickelte. Ihn plagten die typischen Symptome einer COPD: Atemnot und Husten mit Auswurf (kurz AHA-Symptome).
Diese Beschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Das weiß auch Reiner, dessen Beschwerden immer schlimmer wurden.
Ich konnte einfach nichts mehr machen. Ich konnte mich nicht mehr alleine anziehen, nicht duschen – Es ging einfach gar nichts mehr.

Reiner
COPD-Schübe: Exazerbationen im Fokus
Exazerbationen sind akute Verschlechterungen der COPD-Symptome, die häufig durch äußere Einflüsse wie Infektionen ausgelöst werden. Sie können zu schweren Komplikationen führen. „Exazerbationen haben auch eine Langzeitbedeutung. Denn sie verschlechtern den [gesamten] Verlauf der Erkrankung“. Jede noch so kleine Verschlechterung kann also Lungenschäden verursachen, die nicht mehr heilen können. „Deswegen ist es so wichtig, Exazerbationen ernst zu nehmen und sich drum zu kümmern, dass diese gar nicht erst auftreten“, erklärt Prof. Dr. Timm Greulich (Lungenfacharzt).
Ist eine COPD behandelbar?
Kurze Antwort: Ja. Durch gezielte Lebensstilanpassungen, unter anderem den Rauchstopp, und durch moderne Behandlungsmöglichkeiten, z. B. mit Biologika, kann die Lebensqualität von Menschen mit (schwerer) COPD erheblich verbessert werden. Individuell angepasste Therapien sowie regelmäßige medizinische Betreuung und Kontrolle durch den Lungenfacharzt oder die Lungenfachärztin sind entscheidend, um die Symptome zu kontrollieren und das Wohlbefinden der Betroffenen zu steigern. Diese Erfahrung durfte auch Reiner Schubert machen: „Ich konnte wieder ohne Atemnot aufstehen, ich konnte wieder baden. Es war einfach toll! Ich habe wieder Lebensmut bekommen.“
Lunge: Was ist, wenn das Atmen nicht mehr normal möglich ist?
In dieser Folge geht es um die Lunge und welche Möglichkeiten es gibt, chronische Erkrankungen dieses lebenswichtigen Organs zu behandeln, um dadurch möglichst vielen Menschen ein „normales“ Leben zu ermöglichen. Ein Leben, in dem wir, meist ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, täglich rund 20.000 Atemzüge machen und dabei jeden Tag rund 10.000 Liter Luft ein- und wieder ausatmen. Doch was ist, wenn das Atmen nicht mehr normal möglich ist, zum Beispiel durch eine chronische Erkrankung der Lunge. Wir sprechen mit 2 medizinischen Experten über COPD und Asthma.
Was ist Asthma?
Asthma bronchiale bezeichnet eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der es durch eine anhaltende Entzündung zur Verengung der Bronchien kommt. Diese führt zu einer eingeschränkten Luftzirkulation und verursacht Symptome wie Husten, Atemnot und Keuchen. Die genauen Ursachen von Asthma sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen sowohl genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren eine Rolle. Allergien, Luftverschmutzung, Tabakrauch und bestimmte Virusinfektionen erhöhen das Risiko, an Asthma zu erkranken.
Diese Symptome können die Lebensqualität enorm beeinträchtigen, da sie körperliche Aktivitäten einschränken und den Alltag oder Hobbies zu einer großen Herausforderung machen können. Christiane (56) musste das erleben.
Ich konnte aufgrund meiner Allergien zum Beispiel meinen Lehrberuf nicht mehr ausüben. Mit Menschen, die Tiere besitzen, in einem Raum zu sein, ging einfach nicht. Also bin ich aus dem Schuldienst ausgeschieden.

Christiane
Mehr ist möglich: durch Lebensstilanpassung und moderne Behandlungsmöglichkeiten
Ein gesunder Lebensstil wie regelmäßige Bewegung, Vermeidung von Asthmaauslösern und Nichtrauchen kann helfen, die Symptome zu lindern. Besonders bei Menschen mit schwerem Asthma hat die Medizin große Fortschritte gemacht, erklärt Prof. Dr. Korn (Lungenfachärztin): „Wir haben sie lange Zeit nur mit Kortisontabletten behandeln können, was sehr viele Nebenwirkungen macht. Jetzt haben wir ganz spezifische Therapien, die helfen, dass sich das Asthma verbessert, und zwar deutlich mehr als das, was wir in den letzten Jahren so erreichen konnten.“ Von einem solchen modernen Therapieansatz hat auch Christiane profitiert. Sie berichtet: „Durch die Therapie hat sich für mich eine neue Welt geöffnet. Ich kann meinen Sozialkontakten wieder nachgehen und meine Beziehungen pflegen.“
Moderne Wirkstoffforschung mit virtuellen Patienten
Diese – und andere – Therapien werden bei Sanofi mit moderner Forschung entwickelt. Im Bereich der Immunologie untersuchen wir, wie das Immunsystem gezielt zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten eingesetzt werden kann – etwa durch die Neuausrichtung von Immunantworten. Der Fokus liegt auf chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Asthma, aber auch auf Krebs.
Unterstützt wird die Entwicklung durch digitale Ansätze wie virtuelle Patienten. Diese simulieren unter anderem auf Basis früherer klinischer Studien biologische Vorgänge und ermöglichen eine frühzeitige Bewertung neuer Wirkstoffkandidaten.
In virtuellen Patienten können etwa bei Erkrankungen wie Asthma relevante Zelltypen und Proteine modelliert werden, um die Wirkung potenzieller Therapien auf Entzündungen und Lungenfunktion zu analysieren. Beispielsweise prüfen wir mit diesen digitalen Zwillingen wie sich ein Wirkstoff auf bestimmte Zytokine auswirken könnte, um Entzündungen zu kontrollieren. Gleichzeitig helfen diese, Auswirkungen auf den Körper, zum Beispiel auf die Lungenfunktion zu bewerten.
Die Modelle werden kontinuierlich mit anonymisierten Studiendaten aktualisiert. So könnte künstliche Intelligenz mit Deep Learning künftig dabei helfen, noch komplexere Krankheitsverläufe besser zu verstehen und detaillierter zu simulieren.
Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Asthma und COPD?
Asthma und COPD unterscheiden sich wesentlich in Entstehung, Verlauf und Behandlung:

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Perspektiven bei Atemwegserkrankungen
Als Atemwegserkrankungen werden Erkrankungen bezeichnet, welche die Atemfunktion und die Organe der Atemwege betreffen. Sie können akut oder chronisch auftreten. Mehr über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren.
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