Mit innovativen Ansätzen der Vielfalt von Immunerkrankungen begegnen

Veröffentlicht am: 26. April 2021
Mit innovativen Ansätzen der Vielfalt von Immunerkrankungen begegnen
Viele körperliche Erkrankungen gehen mit einer Störung des Immunsystems einher – die Bandbreite ist vielfältig. Sanofi-Wissenschaftler forschen daher weltweit an Therapien gegen Immun-, Autoimmun- und chronisch entzündliche Erkrankungen. Am Standort Frankfurt im Bereich Immunologie und Inflammation nutzen sie dafür ein ganzes Spektrum an Technologien und Plattformen, um Patienten innovative Behandlungsmöglichkeiten bereitzustellen.

Unser Immunsystem – wenn der Helfer zum Feind wird

Das Immunsystem ist ein wichtiger Helfer unseres Körpers. Es verteidigt uns gegen Krankheitserreger und andere gefährliche Eindringlinge. Doch es kann auch zum erbitterten Feind werden, wenn sich überschießende Immunreaktionen fälschlicherweise gegen den eigenen Körper richten. Sie sind die Ausgangslage für eine Vielzahl von Krankheiten – von allergischen Erkrankungen wie Asthma bis hin zu Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose oder Morbus Crohn. Schätzungsweise fünf bis acht Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer Autoimmunerkrankung, etwa 20 Prozent sind von einer Allergie betroffen.

Das Immunsystem ist zudem eine sehr komplizierte Einheit: Viele Arten von Immunzellen interagieren miteinander sowie mit anderen Zellen des Körpers. Hinzu kommt die biologische Variation jedes Menschen, die es noch anspruchsvoller macht, die Ursachen von Immunkrankheiten zu finden und entsprechende Therapien zu entwickeln.

Sanofi-Wissenschaftler begegnen dieser facettenreichen Natur der immunologischen Erkrankungen mit innovativen wissenschaftlichen Werkzeugen und Technologien. Sie suchen nach den zugrundeliegenden Pfaden, den sogenannten Pathways, für systemische Erkrankungen wie Asthma, atopische Dermatitis oder periphere entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis.

Bei einigen chronischen Entzündungskrankheiten wie rheumatoider Arthritis kommt den T-Helfer-Immunzellen eine besondere Rolle zu. In der Regel übermitteln diese Informationen zwischen den verschiedenen Abwehrzellen, können Eindringlinge erkennen und schütten dann Zytokine, dies sind Botenstoffe unseres Immunsystems, aus, um diese zu bekämpfen. Die T-Helferzellen können jedoch auch zu einem hyperaktiven Immunsystem führen, welches das gesunde Gewebe angreift: Bei rheumatoider Arthritis gerät das Immunsystem außer Kontrolle, es werden zu viele T-Helferzellen stimuliert, die Zytokine freisetzen und so Entzündungsreaktionen generieren. Um diese Immunreaktion zu beruhigen, forschen Sanofi-Wissenschaftler an Wirkstoffen gegen Moleküle, die an der Deregulation der T-Helferzellen 1/17- beteiligt sind.

Zukunftsweisende Ansätze für neue Therapien

Es ist so individuell wie ein Fingerabdruck: unser Immunsystem. Was bei den meisten Personen wunderbar funktioniert, neigt bei anderen zu Überreaktionen – so wie es bei vielen Allergikern der Fall ist. Katharina Leidner hat sich zum „Tag der Immunologie“ bei Dr. Matthias Herrmann, Leiter der Immunologie-Forschung von Sanofi in Deutschland, über den aktuellen Stand der Forschung erkundigt.

Wir können jetzt eine einzelne Zelle, die im Krankheitsgeschehen involviert ist, genetisch analysieren und erhalten dadurch einen molekularen Fingerabdruck der Krankheit und ein besseres Verständnis der Krankheitsbiologie, was uns hoffentlich ermöglicht, immer früher und gezielter in den Verlauf der Erkrankung einzugreifen mit letztlich dem Ziel, sie ganz abzustellen.
Dr. Matthias Herrmann

Dr. Matthias Herrmann

Leiter der Immunologie-Forschung von Sanofi in Deutschland

Verschiedene Erkrankungen – eine gemeinsame Biologie

Um die Komplexität des Immunsystems zu entwirren, arbeiten Sanofi-Forscher zudem daran, die Biologie von Erkrankungen detailliert zu analysieren. Sie untersuchen einzelne Immunzellen, ganze Genome oder die genetische Zusammensetzung von Zellen, um neue Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie eine Krankheit bei einzelnen Patienten oder Patientengruppen aussieht.

Diese Detailgenauigkeit ist wichtig: Zum einen können verschiedene Immunerkrankungen ähnliche molekulare Wurzeln haben. Zum anderen können Immunerkrankungen, auch wenn sie sich an verschiedenen Organen unterschiedlich manifestieren, eine ähnliche oder gemeinsame Krankheitsbiologie aufweisen. Dies bietet neue Ansätze zur Arzneimittelentwicklung: Ein Wirkprinzip könnte Möglichkeiten zum Ansatz bei unterschiedlichen immunologischen Erkrankungen bieten.

Multispezifische Ansätze im Fokus

Die meisten bisherigen Wirkstoffe sind so konzipiert, dass sie mit einem einzelnen Molekül im Körper interagieren – wie ein Pfeil, der ein Ziel trifft. Immunologische Erkrankungen haben jedoch oft mehr als eine biologische Ursache. Um wirksame Behandlungen zu entwickeln, ist es deshalb wichtig, Moleküle zu erzeugen, die mehrere Ziele gleichzeitig treffen. Diese neue Klasse von Therapien bezeichnet man auch als multispezifische Ansätze. Die Sanofi-Wissenschaftler in Frankfurt forschen an sogenannten multispezifischen Antikörpern, die gleichzeitig mehrere Angriffspunkte im Körper, die an einer Erkrankung beteiligt sind, binden können. Auch Nanobody®-Moleküle, die kleiner als Antikörper sind, stellen einen Ansatz zur Erforschung von Lösungen gegen komplexe Immunerkrankungen dar. Die kleinen, stabilen Proteine können schneller und in großem Maßstab synthetisiert werden. Sie lassen sich zudem wie Perlen in einer Kette gut kombinieren und so in multispezifische Wirkstoffe verknüpfen.

Scientist@Sanofi: Unsere Forscherinnen und Forscher

Ekaterina Zezina, Head of Laboratory bei Sanofi in Frankfurt, befasst sich mit dem Immunmetabolismus bei Autoimmunerkrankungen und versucht, neue Medikamentenansätze für Patienten zu finden.

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Zukunftsweisende Ansätze für neue Therapien

Sanofi nutzt verschiedene, hochmoderne Technologieplattformen zur Entwicklung neuer Medikamente, um Lösungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen zu finden.

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