Wenn unser Abwehrsystem Unterstützung braucht – Podcast „Gesundheit & Innovation“ zur Immunologie

Veröffentlicht am: 18. Juli 2022
Wenn unser Abwehrsystem Unterstützung braucht – Podcast „Gesundheit & Innovation“ zur Immunologie
Getty Images / JUAN GAERTNER/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Im Krankheitsfall beschäftigen die meisten Menschen wohl dieselben Fragen: Schafft das mein Immunsystem? Was kann ich tun, um es zu unterstützen? Wieso bin ich überhaupt krank geworden? Denn erst, wenn wir krank werden oder uns verletzen, spüren und sehen wir die Aktivität des eigenen Immunsystems. Zum Beispiel in Form von Fieber oder wenn Schorf über eine Wunde wächst. Doch ist unser Immunsystem nicht nur in solchen ganz bestimmten Fällen im Einsatz, sondern ständig. Es versucht, uns rund um die Uhr gesund zu halten.

Nicht immer gelingt das dem Immunsystem. Und auch wenn eine Krankheit sich im Organismus breit macht, so ist es keine Selbstverständlichkeit, dass das Immunsystem sich allein gegen die Krankheit wehren kann. Doch auch eine Überreaktion des Immunsystems ist möglich. Beides kann gefährlich werden.

Immunologie – Die Wissenschaft des Immunsystems

Um das Immunsystem zu unterstützen, wenn es in Schieflage gerät, bedarf es Wissenschaft, die sich dessen Erforschung widmet – der Immunologie. Je besser wir das Immunsystem verstehen, umso besser können wir neue Therapien entwickeln, die helfen, wenn es mal nicht richtig funktioniert. Immunologie ist das Fachgebiet von Nadine Biesemann, sie arbeitet in der therapeutischen Einheit Immunologie bei Sanofi in Deutschland. Sie kennt die Komplexität des körpereigenen Schutzsystems.

Unser Immunsystem ist das grundlegende Abwehrsystem gegenüber Fremdkörpern. Es unterscheidet dabei zwei Bereiche. Das eine ist das angeborene Immunsystem. Wenn das nicht in der Lage ist, uns zu schützen, dann wird die zweite Linie aktiviert, das ist das erworbene Immunsystem.

Nadine Biesemann

Wissenschaftlerin in der therapeutischen Einheit Immunologie bei Sanofi in Deutschland

Auf der Suche nach Lösungen für Patient*innen

Nadine Biesemann will herausfinden, wie diese Prozesse genau ablaufen. Wie gelingt es dem Immunsystem, bei einem Angriff von außen innerhalb kürzester Zeit Millionen von Zellen zu aktivieren? Welche Stoffwechselprozesse laufen dabei ab? Antworten auf diese Fragen könnten neue Therapien ermöglichen. Diese braucht es dringend im Bereich der Autoimmunerkrankungen. Bei diesen erkennt das Immunsystem nicht mehr, dass die eigenen Proteine nicht schädlich sind und entwickelt Antikörper gegen sie. In Deutschland sind fünf bis acht Prozent der Menschen von einer Autoimmunerkrankung betroffen.

Wenn es darum geht, Betroffenen zu helfen, so spielt Zeit eine entscheidende Rolle. Im Falle von rheumatoider Arthritis können bis zu zehn Jahre keine Symptome auftreten. Oft wird die Krankheit erst diagnostiziert, wenn Gelenkschmerzen einsetzen. Dann ist aber schon ein Stadium erreicht, in dem die Patient*innen Gelenkschädigungen haben, potenziell auch schon Schädigungen der Knochen, die abgebaut werden. Es ist mitunter also wichtig, herauszufinden, wann Betroffene Erkrankungen entwickeln, bevor sie Symptome bemerken, um früher gegensteuern zu können.

Mit Daten zu neuen Therapien

Eine bedeutende Rolle in diesem Prozess spielen Daten und deren Auswertung. Sie sind für Markus Rehberg wichtig. Der Ingenieur arbeitet bei Sanofi in Deutschland als Wissenschaftler im Bereich Immunologie. An der Schnittstelle zwischen Mathematik, Biologie und Informatik liegt sein Fokus dabei auf der Anwendung digitaler Technologien. Dazu gehört es auch, Daten aufzubereiten und zu analysieren. Eine Herausforderung, denn nicht nur das Immunsystem an sich ist äußerst komplex, sondern auch jede Patientin, jede*r Patient*in ist anders.

Das Beachtliche hieran ist: Allein durch die Neu-Auswertung bereits bestehender Daten mit Hilfe verbesserter Algorithmen und mehr Rechenleistung können neue Erkenntnisse generiert werden, die die Auswahl der geeigneten Therapiemöglichkeiten signifikant verbessern.

Der Einsatz von digitalen Prozessen in der Immunologie hilft also sowohl dabei das Immunsystem und damit verbundene Erkrankungen besser zu verstehen, als auch für jeden betroffenen Menschen so früh wie möglich die individuell wirksamste Therapie zu finden.

Ein starkes Team am Sanofi BioCampus

Doch auch, wenn der Computer ein immer wichtigeres und längst unverzichtbares Werkzeug in der Forschung ist – allein von Daten und simulierten Prozessen wird niemand gesund. Am Ende müssen auch neue Medikamente entwickelt, getestet und produziert werden. Auf dem BioCampus am Sanofi-Standort Frankfurt läuft all das zusammen. Von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion werden hier Wissenschaft, technische Einrichtungen, sogenannte Technologie-Plattformen, Produktionsanlagen, Expertise und Know-How rund um biologische Prozesse an einem Standort gebündelt. Im Bereich der Qualitätssicherung lassen sich Prozesse viel einfacher optimieren, wenn Personen direkt zusammenarbeiten können. Aber auch der Austausch mit anderen Standorten von Sanofi funktioniert Dank digitaler Möglichkeiten.

Das weiß auch Katrin Lehmann-Barlen zu schätzen. Die Biochemikerin kümmert sich bei Sanofi in Deutschland darum, wie die Ergebnisse aus der Forschungsabteilung, also den ersten Versuchen mit neuen Molekülen in den Laboren, später in größeren Mengen hergestellt werden können. Die braucht man zum Beispiel, um klinische Studien durchzuführen. Dabei macht sich die lokale Bündelung bezahlt: „Wenn wir von biologischen Molekülen sprechen, die zum Beispiel in der Immunologie verwendet werden, dann sind das hochkomplexe Substanzen. Es sind ganz spezielle Fachexpertisen, ganz spezielle Fachkräfte notwendig, die sowas durchführen können und verstehen. Von diesen Fachexperten gibt es unter Umständen gar nicht viele. Wir haben einige hier am Standort.”, sagt sie.

Podcast „Gesundheit & Innovation“

Meist befassen wir uns erst mit ihm, wenn es in Schieflage gerät: Das Immunsystem. Nicht immer kann es Krankheiten zu genüge aus eigener Kraft bekämpfen. Dann ist die Wissenschaft über das Immunsystem, die Immunologie, gefragt. Und die hat durch zunehmende digitale Möglichkeiten die Chance, bald früher Krankheiten erkennen zu können und Therapiemöglichkeiten besser anzupassen. Wie das funktionieren kann, hören Sie in unserem Podcast “Gesundheit und Innovation” in unserer Folge “Immunologie”. Durch Abonnieren des Podcasts verpassen Sie auch in Zukunft keine Folge.

Weitere Informationen

Weitere News & Storys von Sanofi in Deutschland

Erfahren Sie mehr über unsere Aktivitäten und Anstrengungen – egal ob aktuell, informativ oder unterhaltend.