Scientist@Sanofi - Ayşe Kılıç – will das Immunologie Puzzle lösen

Veröffentlicht am: 19. April 2024
Autoimmune und chronisch-entzündliche Erkrankungen betreffen viele Menschen. Die Immunologin Ayşe Kılıç möchte hierfür Lösungen finden. Mehr über sie erfahren.
Obwohl autoimmune und chronisch-entzündliche Erkrankungen viele Menschen betreffen, gibt es für einen großen Teil der Patient*innen bisher keine passenden Behandlungen. Die Krankheitsbilder sind hoch komplex. Die Immunologin Ayşe Kılıç möchte hierfür Lösungen finden.

Das Immunsystem ist kein Puzzle, bei dem man nur die einzelnen Teile zusammenfügen muss, um es als Ganzes sehen zu können. „So einfach ist es leider nicht", bedauert Kılıç. Neben den einzelnen Immunzelltypen gäbe es in den Zellen noch eine Reihe weiterer Regulationsmechanismen, die über ihre Aktivität entscheiden. „So schön es auch wäre, lediglich Puzzleteile zusammenzusetzen, um Ansätze oder regulierende Schalter der Erkrankung zu finden, vieles ist leider noch nicht verstanden“, erklärt die promovierte Immunologin, die das Pharmakologie-Labor im Typ 1/17 Inflammation Cluster bei Sanofi leitet. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Entwicklung von Therapeutika für entzündliche Erkrankungen des Darms und der Haut. In ihrem Labor nutzt Kılıç diverse immunologische Modelle, mit deren Hilfe das Zusammenspiel von Immun- und Gewebezellen simuliert und untersucht werden kann. „In diesen Modellen testen wir unterschiedliche Therapeutika, kleine Moleküle und Antikörper auf ihre Wirksamkeit“, sagt die Forscherin. Die Modelle werden so gestaltet und verfeinert, dass sie die Krankheitssituation in Patient*innen möglichst optimal nachbilden.

Brücke zwischen früher Forschung und Patient*innen

Kılıç und ihr Team bilden die Brücke zwischen früher Forschung und Patient*innen mit autoimmunen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen. „In meinem Labor werden zukünftige Therapien auf ihre Wirksamkeit hin überprüft“, fasst die Laborleiterin die Bedeutung ihrer Arbeit für die Patient*innen zusammen. Sie und ihr Team kommen in der zweiten Hälfte der frühen Wirkstoffentwicklung ins Spiel: „Nachdem unsere Kolleg*innen aus der Wirkstoffentwicklung und -forschung mögliche Kandidaten identifiziert und charakterisiert haben, überprüfen wir mithilfe unserer Modelle, ob diese das Krankheitsbild im komplexen Organismus beeinflussen können.“ Ist dies der Fall, geht das potenzielle Therapeutikum in die nächste Phase der Entwicklung, um dort weiter optimiert zu werden und im besten Fall, in die klinische Forschung zu gelangen.

Auch Teilerfolge motivieren

Kılıç und ihr Team blicken auf viele kleine Teilerfolge zurück: „Für uns muss es nicht immer der große Durchbruch sein. Wir arbeiten in Frankfurt sehr interdisziplinär und unterstützen viele Projekte mit unseren Krankheitsmodellen. Wenn wir in diesen Modellen einzelne Ansätze für unsere Kolleg*innen in anderen Bereichen validieren können und damit einen Beitrag zum Erfolg der Projekte leisten, dann motiviert uns das sehr“, so die Laborleiterin.

Immer wieder neue Fragen

Die Immunologie hat Kılıç bereits während ihres Studiums begeistert: „Die Interaktion der unterschiedlichen Immunzellen untereinander und mit ihrer Umgebung, die zeitlich koordiniert vor Krankheiten schützt, ist einfach spannend. Lösungen dafür zu finden, wenn genau diese Immunantwort bei vielen Erkrankungen fehlgeleitet ist und den Körper angreift, umso mehr.“ Neben den einzelnen Immunzelltypen gibt es in Zellen noch eine Reihe weiterer Regulationsmechanismen, die über ihre Aktivität entscheiden und deren Reaktionen noch nicht verstanden sind, eine Sisyphusarbeit. Über das Verständnis von Autoimmunerkrankungen sagt die Wissenschaftlerin: „Wann immer ich glaube, mit einem Experiment eine Fragestellung gelöst zu haben, tun sich neue Fragen auf“, so Kılıç. Doch die Forscherin gibt nicht auf: „Ich kombiniere weiter, bis ich dieses neue Puzzle gelöst habe.“

Scientist@Sanofi: Unsere Forschenden

Sie erforschen neue Behandlungsmethoden, entwickeln innovative Arzneimittel und übersetzen wissenschaftliche Innovation in medizinischen Fortschritt für Patient*innen: Forschende bei Sanofi.