Scientist@Sanofi - Iria Torres Terán: Auf der Spur von Arzneimitteln im menschlichen Organismus

Iria Torres Terán arbeitet bei Sanofi im Bereich „Chemistry, Manufacturing & Controls“ (CMC) Synthetics im Team Drug Product Design. Ihre Aufgabe: vorherzusagen, wie neue Wirkstoffe und Formulierungen im menschlichen Körper aufgenommen werden. Sie unterstützt so die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Arzneiformen, die in präklinischen und klinischen Studien getestet werden. Ihr Arbeitsort: Ein ganz besonderes Labor.
Torres Terán und ihre Kolleg*innen arbeiten in einem In-vitro-Freisetzungslabor. Dort untersuchen sie mit Hilfe spezieller Geräte anhand kleiner Mengen bereits in sehr frühen Forschungsstadien, wie der Wirkstoff eines Arzneimittels im menschlichen Organismus freigesetzt wird. „Dies erleichtert die Formulierungsentwicklung und kann In-vivo-Studien einsparen, was die Entwicklung synthetisch hergestellter Wirkstoffe beschleunigt “, beschreibt die promovierte Pharmazeutin die Vorteile.
Simulation des menschlichen Körpers
Heutzutage stehen biorelevante Medien zur Verfügung, die die Flüssigkeiten in den verschiedenen Bereichen des menschlichen Verdauungstrakts nachahmen. „Durch Einsatz dieser biorelevanten Medien in verschiedenen hochspezialisierten Geräten simulieren wir die Bedingungen im menschlichen Körper, verstehen dadurch den Auflösungs- und Absorptionsprozess viel besser und können mögliche Probleme unmittelbar erkennen“, so Torres Terán. Die gewonnenen Daten nutzen sie und ihr Team darüber hinaus für Computersimulationen. Diese können dann „in silico“ vorhersagen, wie sich das Arzneimittel in präklinischen und klinischen Studien verhalten wird. „Aus allen Erkenntnissen erstellen wir dann eine biopharmazeutische Risikobewertung, die richtungsweisend für die weitere Arzneimittelentwicklung ist.“, erklärt die Wissenschaftlerin.
Zeit sparen, Arzneimittel verbessern
Mit ihrer Arbeit hilft Iria Torres Terán, Patient*innen schneller mit Medikamenten zu versorgen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die entsprechenden Wirkstoffe und Formulierungen ihre Wirkung optimal erzielen können. „Auch einige Aspekte, die früher nur in klinischen Studien geprüft werden konnten, beispielsweise die Auswirkungen der Ernährung auf die Wirkstoffaufnahme ins Blut, lassen sich mit unseren In-vitro-Studien und In-silico-Simulationstools inzwischen recht gut vorhersagen“, so Torres Terán.
Neben ihrer Arbeit im In-vitro-Freisetzungslabor ist die Forscherin auch aktiv an den Formulierungsaktivitäten zur Entwicklung von Arzneimittel beteiligt. Diese duale Rolle ermöglicht es ihr, die Synergie zwischen dem Verständnis der Charakteristika der Wirkstofffreisetzung und der Entwicklung optimaler Formulierungen für neue Medikamente zu nutzen: “Es ist besonders bereichernd, Teil eines vielseitigen Teams zu sein, das sowohl Formulierungsexperten als auch Biopharmazeuten umfasst, die gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.
Ihren bisher größten beruflichen Erfolg feierte Torres Terán im Rahmen ihrer Doktorarbeit, für die sie ihre Laborversuche bei Sanofi in Frankfurt durchgeführt hat. Dabei untersuchte sie die interstitielle Flüssigkeit im subkutanen Gewebe, also die Körperflüssigkeit, die sich zwischen den Zellen in den Gewebsspalten direkt unter der Haut befindet. Bis dato gab es nur wenige und teils widersprüchliche Informationen über diese interstitielle Flüssigkeit. Durch die Erkenntnisse aus der Doktorarbeit der Pharmazeutin ist die Wissenschaft nun einen Schritt näher dran, den Absorptionsprozess von subkutan verabreichten Präparaten zu verstehen und auch vorhersagen zu können. Was die Wissenschaftlerin antreibt: „Unsere Arbeit verringert die Notwendigkeit von In-vivo-Studien und beschleunigt die Entwicklung neuer Medikamente gegen Krankheiten, für die es bisher noch keine optimalen Therapien gibt. Das motiviert ungemein!“

Scientist@Sanofi: Unsere Forschenden
Sie erforschen neue Behandlungsmethoden, entwickeln innovative Arzneimittel und übersetzen wissenschaftliche Innovation in medizinischen Fortschritt für Patient*innen: Forschende bei Sanofi.