Jucken, kratzen, verzweifeln: Das Leben mit einer chronischen Hauterkrankung

Veröffentlicht am: 26. September 2022
Jucken, kratzen, verzweifeln: Das Leben mit einer chronischen Hauterkrankung
Adobe Stock | Maria Fuchs
„Das bisschen Jucken, so schlimm kann das doch nicht sein.“ Ein Satz, der bei Betroffenen mit chronischen Hauterkrankungen – wie zum Beispiel Neurodermitis oder Prurigo nodularis – unter die Haut geht. Ein Satz, der oft gedankenlos platziert wird, aber Betroffene nachhaltig trifft. Denn: Es ist eben nicht nur „ein bisschen Jucken“! Es ist vielmehr ein unerträglicher und quälender Juckreiz, der einen nachts wachhält, von der Arbeit ablenkt und sogar soziale Beziehungen vor die Zerreißprobe stellen kann.1,2,3 Umso relevanter sind neue Behandlungsoptionen und aktuelle Forschungen für Betroffene.

Wer kontrolliert wen? Das Leben aktiv in die Hand nehmen

Ein Leben mit chronischen Hauterkrankungen – wie zum Beispiel Neurodermitis oder Prurigo nodularis – wird meist von den Erkrankungen (mit)bestimmt. Ein lang geplantes Treffen mit Freunden, ein Date, eine wichtige Prüfung oder auch ein Familienausflug – Dinge, die bei einem plötzlichen Krankheitsschub und dem daraus resultierenden quälenden, fast unerträglichen Juckreiz auf einmal zu einer Odyssee werden können. Zwar gibt es Möglichkeiten zur Linderung und potenzielle Strategien, um sich von dem Juckreiz abzulenken, aber diese Optionen helfen nicht immer oder sorgen oft nur für kurzfristige Milderung. Um die beiden chronischen Hauterkrankungen gut zu kontrollieren, bedarf es einer langfristigen und regelmäßigen Begleitung durch einen Hautarzt bzw. eine Hautärztin sowie individueller Bewältigungsstrategien, die das Leben mit einer chronischen Hauterkrankung „einfacher“ machen.

Zwei Hauterkrankungen, eine gemeinsame Last: Der quälende Juckreiz

Neurodermitis ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung.4 Sie betrifft deutschlandweit rund 3,6 Millionen Menschen.5 Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen.6 Dabei macht sich die Erkrankung neben dem teilweise unerträglichen und langanhaltenden Juckreiz vor allem durch Hauttrockenheit, Risse, Rötung, Krustenbildung und Nässen bemerkbar.7 Im Alltag kann vor allem der Juckreiz zu Schlafstörungen, Scham oder sogar Depressionen führen.1,2,8 Die Folge kann eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität sein.3,9 Die Ursache findet sich in einem Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, einer Fehlsteuerung des Immunsystems, einer gestörten Barrierefunktion der Haut sowie von Umweltfaktoren.

Viele hilfreiche Tipps oder Informationen zur Kontrolle und zum Umgang mit Neurodermitis finden Sie auf unserem Infoportal Leben mit Neurodermitis.

Prurigo nodularis (PN), auch bekannt als chronische noduläre Prurigo, ist eine eher seltene Hauterkrankung. Jährlich erkranken in Deutschland 20 von 100.000 Menschen daran.10

Was ist eigentlich Prurigo nodularis?

Die genaue Krankheitsursache ist bisher nicht geklärt. Die fortschreitende, entzündliche Hauterkrankung tritt vorwiegend bei Menschen über 50 Jahren und überproportional häufig bei People of Color auf.11, 12,13 Wie Neurodermitis kann auch Prurigo nodularis das Leben der Betroffenen stark belasten. Die Gemeinsamkeit? Der Juckreiz! Betroffene können einen unwiderstehlichen Drang zum Kratzen verspüren, dabei ist ein „Kratzen, bis es blutet“ nicht selten die Folge.14 Bei Prurigo nodularis kann der Juckreiz bis über sechs Wochen anhalten und so die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.15,16 Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch juckende, knotige Läsionen (Zerstörung von Gewebe).12 Je nach Schweregrad können sich über 100 dieser quälend juckenden Knoten ausbilden.17 Häufig entstehen viele Narben durch das wiederholte Kratzen, Scheuern, Rubbeln und Reiben.

Jucken, kratzen, verzweifeln: Das Leben mit einer chronischen Hauterkrankung

Fakten zum Juckreiz bei Prurigo nodularis und Neurodermitis

Fakten zum Juckreiz bei Prurigo nodularis und Neurodermitis (3,9,14,15,18,19,20)

Warum ein Hautarztbesuch notwendig ist

Erfreulicherweise gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von neuen Therapiemöglichkeiten für Neurodermitis, die zu einem nahezu symptomfreien und somit kontrollierten sowie selbstbestimmten Leben führen können. Ein regelmäßiger Besuch beim behandelnden Dermatologen bzw. der Dermatologin ist daher empfehlenswert.

Wenn Sie noch auf der Suche nach dem richtigen behandelnden Arzt oder Ärztin sind, kann Ihnen der Dermatologen-Finder weiterhelfen: https://www.leben-mit-neurodermitis.info/aerztefinder/

Für die chronische noduläre Prurigo gibt es bisher keine systemischen Behandlungsoptionen, weshalb sich das Therapieziel auf die Linderung des Juckreizes, Heilung der Hautläsionen und Verbesserung der Lebensqualität konzentriert. Hoffnung könnten zukünftig neue Forschungsergebnisse und moderne Therapieansätze geben. Auch für Sanofi ist es eine Herzensangelegenheit, die Entwicklung und Erforschung innovativer und langfristiger Behandlungsoptionen für diese und weitere Erkrankungen voranzutreiben.

Weitere Informationen rund um die Hauterkrankung Neurodermitis finden Sie auf www.leben-mit-neurodermitis.info sowie auf dem Instagram-Kanal @leben_mit_neurodermitis.info. Für Informationen und Austausch rund um Prurigo nodularis besuchen Sie den Kanal der Prurigo nodularis League.

Unsere Haut – stark und sensibel zugleich

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Referenzen

1  Eczema Society of Canada, „Atopic dermatitis quality of life report. Moderate-to-severe disease. 2016/2017 survey results,“ [Online]. Available:
https://eczemahelp.ca/wp-content/uploads/hcp-resources/ESC_Quality-of-Life-Report_Nov-2017-1.pdf
2  Zuberbier T et al. J Allergy Clin Immunol. 2006; 118(1): 226-232
3  Simpson EL et al. J Am Acad Dermatol. 2016; 74(3): 491-498
4  Weidinger S et al. Nat Rev Dis Primers 2018 Jun 21; 4(1): 1
5  https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressearchiv/neurodermitis-1059194#:~:text=Dies%20geht%20aus%20einer%20aktuellen,Jungen%20und%20knapp%20186.000%20M%C3%A4dchen. Letzter Aufruf: 08/2022
6  Langen, U et al. Bundesgesundheitsblatt. Gesundheitsforschung. Gesundheitsschutz 56, 8–706 (2013)
7  Werfel et al., S2k AWMF Leitlinie Neurodermitis. 2015:013-027 mit Amendment zur Systemtherapie 2020: 013-027
8  Manzoni A et al. An Brad Dermatol 2013; 88(6): 894-899
9  Yu SH et al. Dermatitis 2016; 27: 50-58
10  Ständer S et al. Acta Derm Venereol 2020; 100: adv00309
11  Pereira MP et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32(7): 1059-1065
12  Hughes JM, et al. Medicines (Basel) 2020; 7.pii: e4
13  Williams KA et al. Exp Rev Clin Pharmacol 2021; 14(1); 67-77
14  Pereira MP et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2020; 34: 2373-2383
15  Zeidler C et al. Acta Derm Venereol 2018; 98(2): 173-179
16  Pereira MP et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32(7): 1059-1065
17  Zeidler & Ständer. Eur J Pain 2016;20: 37-40
18  Mack M et al. Trends Immunol 2018; 39(12): 980-991
19  Oetjen LK et al. Cell 2017; 171(1): 217-228
20  Ständer S et al. Itch 2020; 5: e42

MAT-DE-2204195-09/22