Das Multiple Myelom zählt zu den häufigsten Knochen- und Knochenmarktumoren (1), ist aber insgesamt eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung. Der weltweite Aktionsmonat März zum Multiplen Myelom hat das Ziel, auf die oft unbekannte Erkrankung und ihre häufig zu spät erkannten Symptome aufmerksam zu machen. Wir forschen intensiv an neuen Therapielösungen, um bessere Prognosen für Menschen mit Multiplem Myelom zu schaffen.

Was ist ein Multiples Myelom?

Das Multiple Myelom ist mit 138.000 Neuerkrankungen pro Jahr weltweit die zweithäufigste Tumorart im blutbildenden System.(2) In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 2.900 Frauen und 3.600 Männer neu. Die Patienten sind bei der Diagnose durchschnittlich rund 70 Jahre alt.(3)

Ein Multiples Myelom entsteht, wenn es zu einer Mutation, also einer Veränderung von Plasmazellen, im Knochenmark und in anderen Körpergeweben kommt. Plasmazellen gehören zu den weißen Blutzellen und sind für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Wenn es aber zu einer Mutation dieser kommt und sie sich unkontrolliert vermehren, entstehen bösartige Wucherungen, die sogenannten Multiplen Myelome. Durch die übermäßige und unkontrollierte Vermehrung verdrängen die Myelomzellen andere blutbildende Zellen, sodass es u.a. zu Blutarmut und einer Verminderung der Blutplättchen kommen kann.

Die genauen Ursachen für ein Multiples Myelom sind noch ungeklärt. Fest steht aber, dass bisher kein Zusammenhang mit Virusinfektionen oder einer Immunschwäche gezeigt werden konnte. Zwar kann aufgrund vermehrter Häufigkeit in bestimmten Familien eine erbliche Komponente vermutet werden, dennoch ist diese Erkrankung keine Erbkrankheit.(4)

Viele verschiedene Symptome beim Multiplen Myelom möglich

Die ersten Symptome können von Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Nachtschweiß bis hin zu Gewichtsverlust, erhöhter Temperatur, Infektionen sowie Knochenschmerzen reichen. Alle diese Symptome sind jedoch sehr unspezifisch in Hinblick auf mögliche Krankheitsbilder.(4)

Durch die entstehende Blutarmut und die Verringerung der Blutplättchen wird das Immunsystem weiter geschwächt. Es besteht somit eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte. Außerdem kann es zu Knochenauflösungen und schwerwiegenden Knochenbrüchen kommen.(4) Letztendlich kann ein Multi-Organ-Versagen eintreten und bis zum Tod führen.

Von Symptomen zur Diagnose des Multiplen Myeloms

Die Diagnose ist aufgrund der unspezifischen Symptome am Anfang oft nicht leicht und kann daher manchmal mehrere Monate dauern. Die gängigen Untersuchungen bei Verdacht auf ein Multiples Myelom sind zunächst eine detaillierte Erfassung der Krankheitsgeschichte und der Symptome sowie ein Blutbild und Laboruntersuchungen. Im weiteren Verlauf kann dann eine bildgebende Diagnostik, wie zum Beispiel eine Computertomografie oder ein MRT, nötig sein. Mit einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung kann außerdem ein möglicher Schwund der Knochendichte festgestellt werden.(5)

Neue Entwicklungen in der Therapie des Multiplen Myeloms

Für die Therapie sind in den letzten Jahren viele neue Arzneimittel entwickelt und zugelassen worden. Hierdurch konnten deutliche Verbesserungen hinsichtlich Prognose und Überleben erreicht werden. Das Multiple Myelom ist bis heute aber nicht heilbar, sondern kann immer wieder auftreten. Ziel ist daher oftmals die Krankheit zu chronifizieren und dabei die Lebensqualität von Patienten weitestgehend beizubehalten.

Die Bestimmung einer geeigneten Therapie ist abhängig vom Allgemeinzustand und vom Alter des Patienten. Mögliche Begleiterkrankungen spielen bei der Therapiewahl ebenso eine große Rolle. Zurzeit ist eine Therapiemöglichkeit eine Stammzelltransplantation. Patienten, bei denen eine solche Stammzelltransplantation nicht möglich ist, zum Beispiel aufgrund eines schlechten Allgemeinzustandes im höheren Alter, werden medikamentös, z.B. mit verschiedenen Antikörpern, behandelt.

Dem Krebs die Stirn bieten

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Krebs derzeit noch zu einer der häufigsten Todesursachen weltweit. Und mit der immer älter werdenden Bevölkerung nimmt leider auch die Zahl der bösartigen Tumorerkrankungen kontinuierlich zu. Dementgegen stehen allerdings die immer bessere Früherkennung sowie viele innovative Therapien, die zu einer erfolgreichen Bekämpfung der Erkrankung beitragen. So muss die Diagnose Krebs heute nicht zwangsläufig zum Tod führen.

Quellen:
(1) https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/multiples-myelom-plasmozytom-morbus-kahler.html (letzter Abruf am 24.01.2020)
(2) http://mam.myeloma.org/educate/ (letzter Abruf am 24.01.2020)
(3) https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@guideline/html/index.html (letzter Abruf am 24.01.2020)
(4) https://krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/multiples-myelom-plasmozytom-morbus-kahler/ursachen-und-symptome.html (letzter Abruf am 24.01.2020)
(5) https://krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/multiples-myelom-plasmozytom-morbus-kahler/diagnose.html (letzter Abruf am 24.01.2020)

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