Wenn das Summen um die Bienenstöcke bei Sanofi immer lauter wird, ist klar: Die Honigernte steht an. Vor zwei Jahren sind fünf Bienenvölker im Industriepark Höchst eingezogen. Ende Juli haben die vier Mitarbeiter und passionierten Hobbyimker Michael Hainbach, Rainer Hüttel, Ingo Kaschützke und Matthias Quernheim den Honig der Bienen geerntet.
Auch letztes Jahr gab es bereits eine kleine Menge, die zunächst auf Schadstoffe geprüft wurde. „Normalerweise testet man Honig auf Pflanzenschutzmittel“, erklärt Michael Hainbach, Informatiker bei Sanofi und seit 20 Jahren Hobbyimker. Aber im Umfeld der Bienen gibt es keine großen Agrarflächen, so dass der Honig aufgrund ihres Einzugsgebiets im und um den Industriepark auf mögliche Stoffe aus dem Industrieumfeld getestet wurde. Mit einem erfreulichen Ergebnis: Der Honig ist durch keinerlei Schadstoffe belastet.

Globale Initiative für Biodiversität
Die Völker im Industriepark Höchst sind Teil der weltweiten Initiative „Plan Bee“, die die Haltung von Bienen an Unternehmensstandorten fördert. Das Projekt wurde am Standort in Frankfurt auf Initiative von Forschung und Entwicklung umgesetzt. Mit dem Projekt sollen Menschen für natürliche Zusammenhänge sensibilisiert werden. Sanofi hat sich im Zuge der Initiative Planet Mobilization im Jahr 2015 verpflichtet, im Rahmen einer weltweiten Strategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Umwelt nachhaltig zu schützen und die Biodiversität zu fördern. Weltweit betreuen mehr als 200 Kolleginnen und Kollegen von Sanofi an über 20 Standorten etwa 60 Völker.
Ablauf der Honigernte

Wenn es ans Ernten geht, entnehmen die Imker zunächst die einzelnen Waben aus den Bienenstöcken. Alle Bienen, die noch darauf sitzen, fegen sie einfach mit einer kleinen Bürste ab. Dann entfernen sie die Wachsschicht, die den Honig in den Waben bedeckt – Imker nennen das „entdeckeln“. Im nächsten Schritt müssen sie den Honig aus den entdeckelten Waben mittels der Zentrifugalkraft einer Honigschleuder aus den Waben lösen. Bei diesem Schritt ist besondere Vorsicht gefragt: Bei zu hoher Geschwindigkeit brechen die Waben durch. Der Honig läuft anschließend durch ein Sieb, das Wachsreste hinausfiltert, in einen Honigkübel. Am Ende hängen die Sanofi-Imker die leeren Waben wieder in die Stöcke. Bei der Ernte Ende Juli im Industriepark kamen stolze 15 Kilogramm Honig zusammen.


Bienenpflege das ganze Jahr über
Die Bienenstöcke stehen auf einer Freifläche im Süden des Industrieparks, der durch die Initiative insgesamt insektenfreundlicher geworden ist. An mehreren Stellen wurden Beete Bienen- und Insektenfreundlich bepflanzt. Ein Insektenhotel bietet kleinen Krabbeltierchen zusätzliche Nist- und Überwinterungsplätze. Jedes Bienenvolk lebt in seinem eigenen Kasten, der Magazin-Beute. Die Bienen fliegen in einem Gebiet von circa vier Kilometern aus, erreichen Blumenbeete, die Schwanheimer Düne und einige Felder. Im Frühjahr und Sommer schauen die Imker recht häufig nach ihnen, denn im Mai beginnt die sogenannte Schwarmzeit der Bienen: Schlüpft eine neue Königin, verlässt sie mit etwa der Hälfte des Volkes den Stock. Damit das nicht passiert, genau zur Zeit der Haupt-Honigernte, kontrollieren die Imker, dass erst gar keine neue Königin schlüpft. Außerdem helfen sie den Völkern bei der Abwehr von Parasiten wie der Varroamilbe und der Wachsmotte. Und wenn der Sommer vorbei ist und alle Blumen verblüht sind, füttern sie die Bienen im Winter mit einer Zuckerlösung.

Großes Summen bei Sanofi
Bei Sanofi im Industriepark Höchst starteten pünktlich zum Weltbienentag der Vereinten Nationen 2018 Bienenvölker in ihre erste Saison.
Fotos: Martin Joppen / Sanofi