Die Digitalisierung eröffnet ein unbestritten großes Potenzial auch in Entwicklung von Arzneimitteln.
Sei es bei der Suche nach neuen Wirkstoffen, klinischen Studien oder der Weiterentwicklung von Medikamenten – seit jeher basiert Innovation auf dem Sammeln und Auswerten von Informationen und Daten. Mit digitalen Technologien können Wissenschaftler diese umfassende Datensätze, auch „Big Data“ genannt, nun effizienter und zuverlässiger auswerten. In einigen Fällen erlauben diese Daten auch eine vorausschauende Analyse, die langwierige Tests unnötig macht. Bei Sanofi laufen entsprechende Projekte, beispielsweise auch im Bereich Arzneimittelstudien, die diese neuen Methoden nutzen und weiterentwickeln sollen.
Studien digitalisieren
Digitale Technologien wie die künstliche Intelligenz (KI) können viel Zeit sparen und auch Patienten erhebliche Vorteile bieten. Sie erleichtern klinische Studien. Bisher mussten Studienteilnehmer zum Erfassen von Daten oder zur Blutabnahme in Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen erscheinen und oft lange Anreisen in Kauf nehmen. Neuartige Modelle, wie die in den USA begonnene Kooperation von Sanofi mit dem kalifornischen Technologieunternehmen Science 37, könnten das erleichtern. Mittels der Science 37 Plattform können Studienteilnehmer ihre medizinischen Daten, über ein mit Sensoren vernetztes Smartphone direkt an die Wissenschaftler übermitteln ohne dafür in die Klinik oder die Forschungseinrichtung fahren zu müssen. Beispielsweise kann die Blutabnahme in Zusammenarbeit mit Ärzten in der Nähe des Wohnorts der Studienteilnehmer erfolgen. Was den Teilnehmern einen weitgehend normalen Alltag ermöglichen kann und ihre Beteiligung an der Studie vereinfacht. Darüber hinaus kann Sanofi mit digitalen Studien schneller analysieren, wie ein Medikament unter realen Bedingungen wirkt. Das kann letztlich dazu führen, dass Nebenwirkungen schneller erkannt werden, ein Wirkstoff schneller zur Zulassung gelangt und Patienten eher mit neuen Wirkstoffen versorgt werden können.

Digitale Technologien können auch im Bereich von Studien viel Zeit sparen – und fördern so Innovationen.
Big Data in der Forschung
Forschung verändert sich. Big Data macht innovative Konzepte wie die personalisierte Medizin, in der jeder Patient individuell behandelt wird, erst möglich. Doch auch für bewährte Medikamente bietet Big Data neue Möglichkeiten. Mit modernen Analyseverfahren können Unmengen unternehmensinterner und öffentlicher Datenquellen in Sekundenschnelle ausgewertet werden. Noch nie war es Forschern möglich, einen derart umfassenden Einblick in Therapieerfolge und -misserfolge zu erhalten.
KEY FIGURES
32 % der Pharmaexperten glauben, dass Big Data klinische Studien sogar völlig obsolet machen könnte (54 % stimmen nicht zu). (1)
30 % weniger Zeit sollen digitale klinische Studien im Vergleich zu herkömmlichen Studien in Anspruch nehmen. (2)
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