Die meisten Raucher*innen haben schon einmal versucht mit dem Rauchen aufzuhören, denn sie wissen um die gesundheitlichen Konsequenzen. Am 31. Mai rückt der Weltnichtrauchertag „Save (y)our Future #LebeRauchfrei“ in den Fokus.1 Dabei gilt: Der zunächst schwierige Verzicht ist auf lange Sicht ein Gewinn!
Der Rauchausstieg ist alles andere als einfach, aber machbar – wie Ex-Raucherin Lisa heute weiß. Die 32-Jährige rauchte viele Jahre und schaffte den erfolgreichen Absprung.

„Raucher sterben früher“ – solche Warnungen auf Zigarettenschachteln weisen seit Jahren auf die gesundheitsschädliche Wirkung des Rauchens hin. Tatsächlich verliert ein Mann, der mehr als zehn Zigaretten täglich raucht, im Durchschnitt 9,4 Jahre Lebenszeit. Bei Frauen mit vergleichbarem Konsum sind es 7,3 Jahre. Auch weniger starker Konsum kann die Lebenserwartung um bis zu fünf Jahre verkürzen.2 Grund dafür sind die Folgeschäden, die mit dem Rauchen zusammenhängen. Viele Raucher*innen entwickeln eine sogenannte chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. Husten, Atemnot und Auswurf sind die Folgen.3 Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfälle ist bei Raucher*innen etwa doppelt so hoch wie bei Nicht-Raucher*innen.4 Außerdem ist das Rauchen eine der Hauptursachen für die Entstehung von Lungenkrebs.5 So ist in Deutschland Lungenkrebs in über acht von zehn Fällen auf das Rauchen zurückzuführen.4

Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist den meisten bekannt. Trotzdem rauchen viele Menschen weiter. So auch Lisa: Die 32-Jährige rauchte viele Jahre, bis sie vergangenes Jahr die Zigaretten endlich hinter sich ließ. „An manchen Tagen redete ich mir ein, mir würde schon nichts passieren – an anderen dann, dass der Schaden nun ohnehin schon geschehen und es nun ja auch egal sei. Die Sucht findet meiner Erfahrung nach fast immer einen Weg, die Risiken auszublenden oder kleinzureden. Doch am Ende konnte und wollte ich die Folgen des Rauchens nicht weiter ignorieren.“

Motivation statt Resignation

Motivation statt Resignation: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören!Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören!

  • Wer im Alter von 25 bis 33 Jahren aufhört, kann seine Lebenserwartung statistisch um zehn Jahre steigern. Sie entspricht dann wieder beinahe der von Personen, die nie geraucht haben.
  • Wer sich im Alter von 55 bis 64 Jahren gegen das Rauchen entscheidet, kann etwa vier Lebensjahre „zurückgewinnen“.
  • Selbst wenn bereits Folgeerkrankungen wie Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen, kann ein Rauchstopp das Sterberisiko verringern.4

Zeit für Positives: Wie sich das Aufhören auswirkt

Wie Lisa geht es vielen: 2019 versuchte in Deutschland mehr als jede*r siebte Raucher*in mindestens einen Rauchstopp.4 Wer die Zigarette aufgibt, bemerkt schnell erste Veränderungen: Bereits nach drei Tagen ohne Zigarette verbessert sich die Atemwegsfunktion und nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Hält der Rauchstopp zwei Jahre an, gleicht sich das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln den Nie-Rauchern an. Nach zehn rauchfreien Jahren halbiert sich das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.6 Bei Lisa ließen erste spürbare positive Veränderungen nicht lange auf sich warten: „Beim Joggen und Treppensteigen fiel mir das Atmen schon nach wenigen Wochen deutlich leichter, auch das lästige Husten war schnell Vergangenheit – und das, obwohl ich über 15 Jahre lang viel geraucht hatte.“ Vielversprechende Aussichten also – und das nicht nur für die eigene Gesundheit. Die Menschen in unmittelbarer Umgebung profitieren ebenfalls, da sie nicht länger passiv dem Rauch ausgesetzt werden.

Wer mit dem Rauchen aufhört, kann vielfältig profitieren.Wer mit dem Rauchen aufhört, kann vielfältig profitieren:

  • Geld sparen: Eine Schachtel mit 20 Zigaretten kostet ca. 6,33 Euro.7 Bei zehn gerauchten Zigaretten am Tag kommen so jährlich mehr als 1.000 Euro zusammen.
  • Mehr Zeit im Alltag: Die Zigarette fordert keine Zwangsunterbrechungen mehr ein.
  • Mehr Genuss beim Essen: Der durch das Rauchen beeinträchtigte Geschmackssinn erholt sich.8
  • Frischeres Aussehen: Die Haut glättet sich, Verfärbungen der Finger und Zähne lassen nach.6
  • Bessere Fitness: Die körperliche Belastbarkeit nimmt zu.6

Zeit loszulegen: Gut unterstützt durchstarten

Vielen Menschen gelingt der Ausstieg erst nach mehreren Versuchen. Damit aus dem Entschluss gegen das Rauchen auch langfristig ein Erfolg wird, lohnt es sich, den Rauchstopp gut vorzubereiten und zu planen. Nach Hilfe zu fragen ist kein Zeichen von Schwäche. Verschiedene Unterstützungsangebote können helfen, der Zigarette zukünftig fernzubleiben:

  • Telefonberatung zur Rauchentwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung9
  • Zahlreiche Krankenkassen bieten ihren Versicherten spezielle Programme oder übernehmen die Kosten für entsprechende Angebote.9
  • Hilfe durch Ärzt*innen und aus der Apotheke: Unterstützung der Rauchentwöhnung mit Nikotinersatzprodukten oder speziellen Medikamenten.10,11

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Rauchentwöhnung.

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Rauchentwöhnung. (mod. nach 12)

Zeit für neue Routinen: Dranbleiben für langfristige Rauchfreiheit

Nach der letzten Zigarette ist Durchhaltevermögen gefragt. Körperliche Entzugserscheinungen können auftreten, halten aber meist maximal zehn Tage an.6 Das größere Problem ist die psychische Abhängigkeit. Es gilt, neue Routinen zu etablieren und standhaft zu bleiben – so hat Lisa die morgendliche Zigarette zum Kaffee gegen eine Schale Obst getauscht und in der Mittagspause einen entspannten Spaziergang gemacht, statt nur eine kurze Raucherpause einzulegen. „Der schwerste, aber für mich bedeutendste, Schritt war alle Rauchutensilien wegzuwerfen. Das Wissen, auf keine Rücklagen zugreifen zu können, gab mir ein Gefühl von Endgültigkeit.“ Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum darf man sich nach vier erfolgreichen rauchfreien Wochen schließlich als stabile*n Ex-Raucher*in bezeichnen.12 Ab diesem Zeitpunkt ist die körperliche Abhängigkeit überwunden und auch psychisch sollte das Nichtrauchen deutlich leichter fallen.12 Für einen zusätzlichen Motivationsschub auf dem Weg dorthin kann es helfen, sich die eigenen Fortschritte zu vergegenwärtigen. So bieten zahlreiche Apps die Möglichkeit, Meilensteine aufzuzeigen und die eigenen Erfolge zu dokumentieren.

Lisa genießt die neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen. „Nicht mehr zu rauchen war das größte Geschenk, das ich mir selbst machen konnte.“

Erst starker Husten, dann ein vergrößerter Lymphknoten, schließlich die Diagnose: Lungenkrebs. Für den sportlich aktiven und fitten Thomas zunächst ein Schock – doch durch eine geeignete Krebsbehandlung, den Austausch mit anderen Betroffenen und dem Halt in seiner Beziehung lernte der 61-Jährige, das Leben trotz Lungenkrebs weiterhin zu genießen.

Referenzen
[1] https://www.abnr.de/weltnichtrauchertag/2022-save-your-future-leberauchfrei/ (letzter Abruf:12.05.2022)
[2] https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/dkfz-pm-14-38-Was-uns-Lebensjahre-raubt.php (letzter Abruf: 12.05.2022)
[3] https://www.gesundheitsinformation.de/chronisch-obstruktive-lungenerkrankung-copd.html (letzter Abruf: 12.05.2022)
[4] DKFZ (Hrsg.) Tabakatlas Deutschland 2020. Online verfügbar unter: https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-Deutschland-2020.pdf (letzter Abruf: 12.05.2022)
[5] https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/definition/ursachen-und-risikofaktoren.html (letzter Abruf: 12.05.2022)
[6] https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/download/DKFZ_FzR_10_Gruende.pdf (letzter Abruf: 12.05.2022)
[7] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37838/umfrage/zigarettenpreis-undtabaksteuer-indeutschland/#:~:text=Diese%20Statistik%20zeigt%20den%20Durchschnittspreis,15%20Cent%20auf%20die%20Tabaksteuer (letzter Abruf: 23.05.2022)
[8] https://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/nach-dem-rauchstopp-die-sinne-neu-entdecken/ (letzter Abruf: 12.05.2022)
[9] https://www.gesundheitsinformation.de/wo-finde-ich-unterstuetzung-fuer-den-rauchstopp.html (letzter Abruf: 12.05.2022)
[10] https://www.gesundheitsinformation.de/wie-gut-hilft-eine-nikotinersatztherapie-bei-der-raucherentwoehnung.html (letzter Abruf: 12.05.2022)
[11] https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-zur-raucherentwoehnung.html (letzter Abruf: 12.05.2022)
[12] https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/Motivationstipps.html (letzter Abruf: 12.05.2022)

MAT-DE-2202157-1.0-05/22; Header-Foto: Getty Images / Westend61